Aikido

Aikido ist eine japanische Kampfkunst. Das Wesen dieser Kunst besteht darin, die Energie eines Angreifers (UKE) aufzunehmen und umzuleiten. So kann die Angriffsenergie für den Angegriffenen (TORI) sicher neutralisiert und auf den Angreifer zurückgeleitet werden. Dadurch kommt dieser durch seine eigene Energie zu Fall.

Aikido wurde von O'Sensei Morihei Ueshiba Anfang des vorigen Jahrhunderts aus verschiedenen Kriegskünsten des BUJUTSU (oberstes Ziel: Effektivität im Kampf) synthetisiert und zu einer BUDO Kriegskunst (oberstes Ziel: DO der Weg) weiterentwickelt

0ie große Tat O'Senseis bestand darin, aus den alten destruktiven Formen der Kriegskünste (Bujutsu) die "neue" Form (Budo) voll bewusst und in letzter Konsequenz zu entwickeln. Wo vormals Destruktion, Vernichtung und Besiegen stand, sollte Einheit, Harmonie und Respekt vor dem Leben - eben AI – KI – (AIKI) - DO herrschen. Das wurde Basis und Wesenskern seines Lebenswerkes, die Entwicklung der Kampfkunst Aikido.

Das Training

Nach Vorbereitungsübungen werden Techniken mit einem Partner trainiert. Dabei nimmt jeder abwechselnd die Rolle des "Angreifers" ( der seine Energie gibt, der Geworfene, jap. UKE) und "Angegriffenen - Verteidigers" (der mit der Energie arbeitet, der Werfer, jap. TORI) ein.

Charakteristisch sind die runden, dynamischen, oft spielerisch wirkenden Bewegungen. Diese enden entweder mit einer Fixierung des "Angreifers" am Boden oder mit einem, gelegentlich spektakulär aussehenden, Wurf. Im Bild rechts demonstriert das meine Frau mit mir eindrucksvoll.

Für den Beobachter auffällig ist die Trainings-Kleidung, der meist schwarze oder blaue Hakama, die traditionelle Beinbekleidung der Samurai.

Aikido ist eine Kampfkunst, kein Sport. Sport hat als Wesenskern den Wettkampf, der eine Reihe von "Nachteilen" für das Training und Praktizieren bringt (Regeln, Gewichts/ Alters/ Geschlechtsklassen, Förderung der Besten, Sieger/Verlierer Kategorisierung ....). In Aikido gibt es keinen Wettkampf. Alle trainieren miteinander. Es gibt keine Aufteilung in Leistungsstufen, Alters -, Geschlechts -, oder Gewichtsklassen.

Shihan Tamura Sensei

Persönlich interessiert mich seit langem die Verbindung von Aikido mit meinem Beruf als Psychologe und Psychotherapeut.

Wenn wir den Ablauf einer Aikidotechnik aus einer psychologischen Sicht der Selbsterkenntnis (Selbsterfahrung und Aikido) analysieren, so können wir das Prinzip der Kampfkunst mit einem Konflikt (dem physischem Angriff) umzugehen als Problemlösemodell auffassen. Ich habe diesen Ansatz als Beziehungsorientiertes - Problemlösemodell ausformuliert.

Es nützt einem jedoch das Beste Problemlösemodell nichts, wenn einem die Basis, auf der erst das Konzept effektiv werden kann, fehlt. In diesem Zusammenhang habe ich 14 Aikido – Prinzipien aus psychologischer Sicht dargestellt (Aikido Prinzipien).

Mag. Rainer Dirnberger